Traditionell das Land der Kobolde und Märchengestalten, gibt es
in Island gleich dreizehn "Weihnachtskerle", die als Boten zur
Weihnachtszeit die Menschen der Insel heimsuchen. Zwar kennen auch die
Isländer den Weihnachtsmann, doch auch heute noch haben die mythischen
Figuren von einst einen höheren Stellenwert bei den Einwohnern der
Insel.
Ab dem 12. Dezember erscheint der Sage nach jeden Tag einer der dreizehn
Kobolde und treibt seinen Schabernack mit den Menschen. Da gibt es etwa
den "Türenzuschläger", den "Quark-Gierschlund"
oder den "Wurststibizer". Die Namen deuten ja schon das freche,
aber nicht bösartige Treiben der kleinen Kerle an: Sie spielen den
Isländern Streiche und stehlen sich ein wenig zu essen.
Die wilde, größtenteils kaum von Menschen bewohnte Natur der
Insel sorgt sicherlich dafür, dass das "Asatru", der Glaube
an die nordische Mythologie, neben dem Christentum auch heute in Island
immer noch vertreten ist. Und so gibt es dort neben dem Advent eben auch
noch den Brauch des "Jólesveinar", was übersetzt
soviel wie "Weihnachtskerle" bedeutet und das Treiben eben jener
Weihnachtskobolde bezeichnet. Diese legen den braven Kindern übrigens
auch Geschenke in ihre Schuhe, während die weniger Folgsamen mit
Kartoffeln vorlieb nehmen müssen.
Zu Weihnachten wird in Island das Laubbrot gebacken, ein dünnes Brot,
das mit traditionsreichen, innerhalb der Familie weitergereichten Mustern
verziert wird, und das als Brauchtum einen hohen Stellenwert bei den Isländern
einnimmt.
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