Wie tanzt man ST? Musik und Rhythmus Tanzhaltungen Führung Fußtechnik Neigung u. Gegen- bewegung Heben und Senken


STANDARDTÄNZE
  

Entstehung
 

Der älteste der Standardtänze ist der Wiener Walzer, er stammt bereits aus dem 19.Jh.

Anfang des 20.Jh. kamen die ersten Tanzformen aus den USA nach Europa, so z.B. 1907 der Tango und 1910 der Onestep.
In der Verbreitung moderner Tänze führte vorerst Paris.

Während des 1.Weltkrieges war in Frankreich und Deutschland das Tanzen verboten.
Anders in England - dort wurden bereits die neuesten Tänze getanzt, deren Merkmal eine Hinwendung zu natürlicheren Bewegungsformen und Gehbewegungen war.
Zwischen 1920 und 1930 gestalteten englische Tanzlehrer die Gesellschaftstänze neu.
Im wesentlichen werden heute die Standardtänze jedoch noch immer so getanzt wie damals.

    

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Wie tanzt man die Standardtänze?
  

  

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Ein wesentlicher Charakterzug der Standardtänze ist die von Tanz zu Tanz unterschiedlich schnelle und raumgreifende Fortbewegung. Bei den Standardtänzen spricht man von Bewegungstänzen. 
Im Langsamen Walzer ist die Fortbewegung schwingend, im Wiener Walzer unaufhörlich drehend, im Tango mehr schleichend, im Quickstep in spritzigem Flug und im Slowfox in fließenden Wellen. 
Dabei bewegen sich die Tänzer im wesentlichen in Tanzrichtung vorwärts. 
In allen Standardtänzen ist eine ruhige, stabile Oberkörperhaltung Voraussetzung für den etwas unterkühlt wirkenden und doch temperamentvollen, geschmeidigen „englischen Stil“, der ein Maximum an Bewegung mit einem Minimum an Anstrengung verbindet.  
Die Partner sind bei den Standardtänzen ständig durch den Körperkontakt miteinander verbunden. Es soll eine völlig aufeinander abgestimmte, harmonische Paarbewegung entstehen. 


    
Musik und Rhythmus
  

Beim Tanzen wird Musik in Bewegung umgesetzt.
Jeder Standardtanz hat seinen eigenen Grundrhythmus, seinen musikalisch-tänzerischen Charakter und sein spezifisches Tempo. 
Der Langsame Walzer (3/4-Takt) schwingt ruhig und klar; einem Takt in der Musik entspricht jeweils ein tänzerischer Schrittsatz. 
Die schwungvolle, schnelle Musik im 3/4-Takt ist Kennzeichen des Wiener Walzers.  
Im Tango (2/4-Takt) herrscht eher dramatische Stimmung; dem abrupten Wechsel zwischen langsamen und schnellen Taktschlägen folgen die Paare mit unterschiedlich schnellen Schritten, die manchmal abgestoppt werden, und überraschenden Kopfaktionen. 
Im Quickstep (4/4-Takt) treibt die rasante Musik die Paare zu atemberaubend schnellen, federleicht wirkenden Schritten. 
Im Slowfox schließlich (4/4-Takt) gleiten die Paare im langsamen, gleichmäßigen Rhythmus der fließenden Musik sanft dahin.  
Stimmen tänzerische und musikalische Impulse überein, ist der typische Grundrhythmus des jeweiligen Tanzes erkennbar. 

 



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Tanzhaltungen
  

Promenaden-Tanzhaltung
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Geschlossene Tanzhaltung
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Es gibt die verschiedensten Tanzhaltungen, die je nach Tanz, Musik, Anlass, Schwung und Partner enger oder distanzierter, kleiner oder weiter sein können. 
  
Für den Anfang ist nur die Unterscheidung zwischen zwei Tanzhaltungen wichtig:
1. die geschlossene Tanzhaltung, 
2. die Promenaden-Tanzhaltung. 
 
Beide Tanzhaltungen sind für die Tänze Langsamer Walzer, Foxtrott, Quickstep und Slowfox gültig, für den Wiener Walzer gilt nur die erstgenannte. Der Tango mit seinem lateinamerikanischen Ursprung nimmt in der Gruppe der Standardtänze eine technische Sonderrolle ein. 
   


Zu einer Tanzhaltung gehören: 
- die individuelle Körperhaltung, 
- die Stellung der Körper zueinander, 
- die Fußstellung, 
- die Berührungspunkte und 
- die Arm- und Kopfhaltung. 


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Führung
 

In den Standardtänzen führt vorwiegend der Herr, weil er die häufigsten Vorwärtsaktionen tanzt und damit die bessere Übersicht über die Durchführbarkeit der geplanten Schritte auf der Tanzfläche besitzt.
Durch sein Vorwärtstanzen mit dem gesamten Körper, durch den stabilen Körperkontakt und den Druck seiner rechten Hand wird die Bewegung auf die Partnerin übertragen. 
Auch eine Dame muss gewissermaßen führen, wenn sie aktiv vorwärts tanzt, denn der Körperkontakt sollte hierbei nicht unterbrochen werden. In Drehungen ist immer ein Partner aktiv im Außenkreis und der andere etwas passiver im Innenkreis der Bewegung. Das kann einmal die Dame, einmal der Herr sein und innerhalb einer Figur mehrfach wechseln. Für die Dame ist wichtig, dass sie, obwohl sie der Führung des Herrn grundsätzlich folgen sollte, ihre Bewegung selbständig tanzt und die aktiven Teile der Tanzschritte bewusst setzt. In Schrittreihenfolge, Rhythmus und Tempo sollte sie möglichst anpassungsfähig sein, damit eine gemeinsame, harmonische Bewegung entstehen kann. 

 



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Fußtechnik
 
Vorwärtsschritte beginnen mit der Ferse
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Die Fußtechnik in den Standardtänzen entspricht mehr oder weniger der natürlichen Gehbewegung des Menschen.
Die Füße bleiben bei fast allen Schritten, auch wenn sie nicht belastet sind, mit leichtem Druck in Kontakt mit dem Boden.
Vorwärtsschritte beginnen meistens mit der Ferse und rollen über den Ballen ab.
Rückwärtsschritte werden mit der Fußspitze angesetzt und rollen über den Ballen zur Ferse nach hinten ab.

 

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Gegenbewegung und Neigung
   

Gegenbewegung ist das gleichzeitige Vor- bzw. Rückwärtsdrehen der entgegengesetzten Körperseite zum ausschreitenden Bein. Sie wird für die Einleitung einer Drehung benötigt. 
Umgangssprachlich wird diese Gegenbewegung vor einer Drehung oft als „Schwungholen des Körpers“ bezeichnet. 
Unter Neigung versteht man die Neigung der Körpersenkrechten nach rechts oder links entgegen der Schwungrichtung.
Eine Neigung ist notwendig, um die Balance in Drehungen halten zu können und um den Drehschwung abzuleiten. Je stärker der Schwung, desto stärker die Neigung.
Die Körperneigung entsteht durch seitliches Schrägstellen des Beckens bei gleichzeitiger Dehnung der Außenseite. Die Taille darf dabei nicht abgeknickt werden. 




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Heben und Senken
  

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Unter Heben versteht man die Veränderung der Position des Körperschwerpunktes über die Grundstellung hinaus, maximal auf die Zehen, und die Streckung der Knie.
Senken bedeutet die Veränderung des Körperschwerpunktes unter die Grundstellung und das Beugen der Knie.
Beide Aktionen sind Voraussetzung für eine aktive Fortbewegung, die Verlängerung der Schritte und eine schwungvolle Bewegung.
Heben oder Senken beginnt immer am Ende eines Schrittes.
Nur im Tango gibt es keinerlei Heben und Senken. Alle Figuren werden auf gleicher Höhe mit leicht gebeugten Knien getanzt.