Lateintänze - allgemein

LATEINAMERIKANISCHE TÄNZE

Entstehung

Aufgrund des Ursprungs der Tänze Cha Cha Cha, Rumba, Samba, Jive und Paso Doble ist die Bezeichnung "Lateinamerikanische Tänze" als Oberbegriff kritisch zu sehen.
Wirklich lateinamerikanischer Herkunft sind nur Samba und Rumba, ebenso wie der Mambo. Der Cha Cha Cha, ein aus dem Mambo konstruierter Tanz, könnte noch dazugerechnet werden.
Der Jive ist eine "gesellschaftsfähige" Form des Boogie, Jitterbug und Rock´n´Roll, welche in den USA entstanden sind.
Der Paso Doble war ursprünglich ein spanischer Tanz, der zu seiner jetzigen Form stilisiert wurde.

Wie tanzt man Lateinamerikanische Tänze?

Lateinbewegungen werden weniger raumgreifend getanzt, geschehen hauptsächlich am Platz und eignen sich deshalb besonders gut für kleine Tanzflächen.
Ausgenommen davon sind die Fortbewegungsfiguren von Samba und Paso Doble. Mit wenigen Ausnahmen wird jeder Schritt auf dem Ballen des Fußes angesetzt und am Ende auf den flachen Fuß abgesenkt.
Die auffälligste Bewegung ist die lateinamerikanische Hüftaktion, die automatisch entsteht, wenn ein voll belastetes Bein extrem durchgestreckt wird.
Bei allen Lateinamerikanischen Tänzen sind Körper- und Armbewegungen ausgeprägter als in den Standardtänzen.

Musik und Rhythmus

Die reizvolle Musik der Lateinamerikanischen Tänze ist einer der Gründe, warum diese Tänze so beliebt und immer wieder modern sind. Es gibt sogenannte klassische Tanzmusik, gespielt von großen Tanzorchestern im strikten Tanzrhythmus, man kann aber auch auf vielen Pop-Tonträgern gute Musikstücke finden, die sich für Samba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Jive und Mambo/Salsa eignen.
Auch zeigt sich die lateinamerikanische Tanzmusik sehr anpassungsfähig, wenn es darum geht, aktuelle Musikformen, wie zum Beispiel den Mambo- oder den Disco-Sound zu integrieren. Dadurch werden natürlich auch Tanzfiguren modisch beeinflusst, bleiben aber in ihren Grundformen klar erkennbar und verändern nicht den Charakter des jeweiligen Tanzes.

Tanzhaltungen

Während man in den Standardtänzen in engem Körperkontakt miteinander tanzt, bewegt man sich in den Lateinamerikanischen Tänzen mit einem gewissen Abstand voreinander. Erst diese Distanz ermöglicht es den Tänzern, die verschiedenen Kniebewegungen, Hüftaktionen und Drehungen auszuführen.

Armpositionen

Geschlossene Armpositionen
Bei geschlossenen Armpositionen legt der Herr seine rechte Hand auf das linke Schulterblatt der Dame und hält seine linke Hand etwa in Augenhöhe.
Die Dame legt ihre linke Hand ohne Gewicht auf seinen rechten Oberarm und fasst mit der rechten Hand seine linke Hand. Beide Ellenbogen sollten sich auf gleicher Höhe befinden.
Die Füße sind entweder parallel geschlossen, die rechten Fußspitzen zeigen zwischen die Füße des Partners, oder ein Fuß wird seitwärts gehalten, dabei ruht das Gewicht auf dem Standfuß.
Die Körperhaltung ist aufrecht, die Köpfe sind erhoben und es besteht Blickkontakt.
Es gibt allerdings auch einige Figuren, bei denen eine hautnahe Tanzhaltung erwünscht ist.

Offene Armpositionen
Bei offenen Armpositionen werden die Arme in der Endposition fast gestreckt, aber nicht durchgedrückt.
Sie werden leicht vor dem Körper, etwa in Taillenhöhe gehalten. Unterarme und Hände sollen eine gerade Linie bilden, während durch das leichte Anwinkeln der Ellenbogen dort eine etwas geschwungene Linie entsteht.
Offene Armpositionen sollten grundsätzlich auf den Partner abgestimmt werden. Sie sollten den Charakter des jeweiligen Tanzes unterstreichen, zu der entsprechenden Figur passen und sich harmonisch und natürlich in die Bewegung einfügen.

Führung

In den Lateinamerikanischen Tänzen ist der Herr auf die Armführung angewiesen, da selten Körperkontakt besteht. Die Dame sollte balanciert und selbständig, aber nicht ohne seine Führung tanzen.
Durch Blickkontakt und Gegendruck in den gefassten Händen soll sie aufnahmefähig für die vom Herrn gegebenen Impulse sein.
Anfangs ist es für viele Herren ein Problem, die eigenen Schritte, die der Partnerin und die Führung zu koordinieren, aber auch hier ist Üben der Schlüssel zum Erfolg.

Bewegungsrichtung

Auch in den Lateinamerikanischen Tänzen verläuft die Tanzrichtung gegen den Uhrzeigersinn. Alle Fortbewegungsfiguren werden entlang dieser Tanzrichtung getanzt.