Center Stage
  

USA 2000

Regie: Nicholas Hytner

Drehbuch: Carol Heikkinen

Darsteller: Amanda Schull, Susan May Pratt, Zoe Saldana

  
Der neue Tanzfilm heißt «Center Stage» und spielt an einer Akademie in New York. Nur die Besten werden hier aufgenommen, und nur für die besten dieser Besten wird die Ausbildung dort zum Sprungbrett einer großen Karriere. Wer wüsste nicht längst, dass es eine Menge Schweiß und Tränen und einen willigen Geist erfordert, das schwache Fleisch zu Höchstleistungen zu zwingen? Wen wundert es, dass selbst strebsame junge Menschen manchmal über die Stränge schlagen? Was wäre eine soziale Gruppe ohne ihr schwarzes Schaf? 

Schonungslose Lehrer, endlose Schinderei - beim Ballett zählt nur absolute Perfektion. Jody (Amanda Schull) kennt ihre Schwächen und arbeitet hart an sich. Zu ihren schärfsten Konkurrentinnen gehören ihre beiden Zimmergenossinnen: Maureen (Susan May Pratt) wurde durch den Ehrgeiz ihrer Mutter zur nahezu fehlerlosen Technikerin - doch ihr fehlt Emotionalität im Ausdruck. Eva (Zoe Saldana) hat alles, was eine Primaballerina braucht, aber ihr Problem mit Autoritätspersonen verhindert ihr Fortkommen. 
Neben diesen stereotypen Figuren bietet «Center Stage» auch die klischeehaften Situationen einer Seifenoper: Ein Generationskonflikt zwischen dem traditionsbewussten Direktor der Akademie und einem jungen, modernen Tänzer und Choreografen, die Rebellion Maureens gegen ihre Mutter und natürlich die Komplikationen, die entstehen, als sich Jody in ihren Lehrer verliebt. Regisseur Nicholas Hytner reiht ästhetisch gefilmte, aber abgegriffene Motive aneinander: Schweißperlen, das gestrenge Regiment der Ballettmeisterin, wunde und blutende Füße. 

Die darstellerischen Leistungen sind amateurhaft, denn Hytner verpflichtete Tänzer statt Schauspieler. Dieses Manko wandelt sich zum Vorteil, sobald sie ihre eigentliche Kunst ausüben: Ob mitreißende Trainingseinheiten, konventioneller «Schwanensee», moderne «Romeo und Julia»-Szenen, erotischer Salsa in der Freizeit, Powerdancing im Tanzstudio oder die triumphalen Aufführungen des Abschlusswettbewerbs - jede dieser Sequenzen ist eine wahre Augenweide.

Zurück