Modetänze der 50er Jahre
 
Twist
 
Bossa Nova
 
Rock´n´Roll
 

Twist


Kurz nachdem der Rock’n’Roll und die Hula-Hoop-Reifen modern wurden, kam ebenfalls aus den USA 1956 der Twist nach Europa. Ein Tanz trat seinen Siegeszug durch die Welt an, der als erster Gesellschaftstanz seit der Wende 19./20. Jahrhundert nicht paarweise, sondern solo getanzt wurde. 
Die wilden und übertriebenen Bewegungen dieses Modetanzes waren anfangs nicht gesellschaftsfähig, aber sein Temperament machte ihn beliebt.

Im Twist kamen außerdem isolierte Bewegungstechniken zum Einsatz, die gerade begonnen hatten, die Tanzwelt zu erobern: Im American Twist wurde der untere Teil es Körpers gegen den Oberkörper „vertwistet“ (gegeneinander verdreht), der weitgehend aufrecht und ruhig blieb. Manche Tänzer kippten das Becken stark nach hinten, beugten den Oberkörper nach vorne, drehten den Po hin und her und nannten diese Form den African Twist. Allerdings galt der beckengerade Twist (American Twist) als die edlere Variante. Der Twist behauptete sich nicht nur über den damaligen Modeboom hinaus, sondern beeinflusste mit seiner Twist-Bewegung auch zahlreiche andere nachfolgende Modetänze.
Musikalisch war der Twist ein "Rhythm and Blues". 
Den ersten Twist komponierte 1959 Hank Ballard, ihm folgten "Chubby Checker" und "Joey Dee" als erster Weißer, der Held der legendären "Peppermint Lounge".

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Bossa Nova
  
Bossa Nova
ist ein Wort aus dem portugiesischen Slang und bedeutet so viel wie "Neue Masche".
Seinen musikalischen Ursprung hat dieser Paartanz in der brasilianischen Samba, die im Bossa Nova verjazzt wurde.
Die Jazzmusiker Jan Geltz und Dizzy Gillespie gaben dieser Musik den Namen Jazz-Samba und brachten sie um 1960 in die USA.

Das bekannteste und markanteste Musikstück "Desafinado" ging damals um die ganze Welt.
Das Schrittmuster des Bossa Nova ähnelt dem des Mambo.
In den 70er Jahren erinnerte man sich wieder des Bossa Nova. Allerdings wurden die Titel etwas schneller gespielt, und die tänzerische Interpretation war eher härter.

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Rock´n´Roll

Die Geschichte des Rock´n´Roll begann mit den 20er Jahren in Amerika: Swing und Blues kamen als neue Musikrichtungen und Tanzarten auf. Beide Musikarten basieren auf dem 4/4- Takt, der auch die Grundlage des Boogie-Woogie ist.



Obwohl bereits vorher Schallplatten mit Rock´n´Roll - Musik veröffentlicht wurden, gilt die Aufnahme des Titels "Rock around the Clock" von Bill Haley & the comets am 12.April 1954 als Geburtsstunde des Rock´n´Roll . Dieses Lied war der erste internationale Rock´n´Roll - Hit.

Außer Bill Haley verhalfen auch eine ganze Reihe anderer Interpreten dem Rock´n´Roll zu seinem Siegeszug, u.a. Fats Domino, Jerry Lee Lewis, Chuck Berry und Elvis Presley, das Idol der Jugend.

 

In der Blütezeit des Rock´n´Roll der 50er Jahre kam eine Modewelle mit Röhrenhosen, Ringelsocken, Petticoats, pomadiger Entenschwanzfrisur, Schmalzlocke und Pferdeschwanz auf. 
Der
Rock´n´Roll bedeutete in diesen Jahren eine Befreiung von den Zwängen des Alltags und Opposition gegen das "Althergebrachte". Daher galt er als unmoralisch, wurde als "Affentanz" bezeichnet und blieb lange Zeit ein Kellerkind des Tanzes, das nur in Diskotheken und einschlägigen Lokalen zu Hause war.
Dort tanzten die Jugendlichen dafür mit großer Begeisterung. Man lernte von Könnern durch Abschauen und Zeigenlassen, wodurch sich der Tanz verbreitete. So war es nur natürlich, dass bald die ersten Wettbewerbe veranstaltet wurden. Bereits 1956 fand die erste Deutsche Meisterschaft im Jitterbug und Rock´n´Roll in Berlin statt. In München wurde 1972 die erste Münchener und Bayerische Meisterschaft ausgetragen. Von da an begann reges Leben in den Rock´n´Roll-Clubs.

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